Bei der turnusmäßig durchgeführten Jahreshauptversammlung der Freien Wähler Gersthofen, konnte der 1. Vorsitzende Reinhold Dempf im sehr gutbesuchten Trachtenheim, auch wieder Neumitglieder begrüßen. Die Mitgliederentwicklung betrachtet er nach den Landtags- und Bezirkstagswahlen wieder als stabil und optimistisch. Mit den Ergebnissen der Wahl ist Dempf sehr zufrieden „Die Freien Wähler haben sich stabilisiert und wir haben ein sehr achtbares Ergebnis erreicht. „Dass gleich 3 Kandidaten aus unserer Region in den Landtag eingezogen sind, ist sensationell und sicherlich auch dem Wahlverhalten der Gersthoferinnen und Gersthofer geschuldet. Das Wahlergebnis für die SPD und die Grünen, besonders in Gersthofen, ist für mich jedoch sehr bedenklich“ so der Vorsitzende.

Stellung bezog der Vorsitzende und 2. Bürgermeister auch zum Thema Neugestaltung der Innenstadt: „Nach vielen Jahren ist es uns nun endlich gelungen, einen eindeutigen Mehrheitsbeschluss des Stadtrates zu bekommen, das uns dem Ziel, einer attraktiven und belebten Innenstadt näherbringt. Um den gesamten geplanten Umgriff, in der Stadtmitte nicht zu gefährden, mussten natürlich Kompromisse von allen Beteiligten erreicht werden, dafür sind wir sehr dankbar“ so Reinhold Dempf.  

Zum Thema eines Bürgerbegehrens „Sperrung der Bahnhofstraße“ äußerte sich Dempf ebenfalls sehr deutlich: „Eine Bürgerbefragung ist demokratisch legitimiert und wird von den Freien Wählern grundsätzlich immer begrüßt, aber dazu bedarf es im Vorfeld immer einer genauen Betrachtung und Bearbeitung aller Gutachten und Konzepte. Dass dies in der Kürze der Zeit, von allen Initiatoren gemacht worden ist, bezweifle ich. Nach Gesprächen mit einigen Initiatoren vermute ich, dass ein Bürgerbegehren nur aus Eigeninteressen initiiert, wird. Wir müssen dringend nochmals alle Pläne und Vorhaben unseren Bürgerinnen und Bürgern vorstellen und diskutieren“ so der 2. Bürgermeister.

Der Fraktionsvorsitzende der FW im Gersthofer Rathaus, Herbert Lenz kritisierte die derzeitige inakzeptable Parksituation im Stadtgebiet. „Die überaus angespannte Parkplatzsituation wird hauptsächlich verursacht durch abgestellte Lieferfahrzeuge, Anhänger und Wohnmobile. Ich fordere die Suche und Überprüfung nach einer für alle Seiten erträglichen Lösung, auch im Sinne der künftigen Verkehrsführung im Stadtgebiet Gersthofen“ so Lenz. 

„Wir sind nun alle sehr froh, dass auch das Thema „Multifunktionsplatz“ angegangen wird. Ich freue mich, dass wir im Jahr 2024 eine „echte Gersthofer Kirchweih“ bekommen, bei der die Gersthofer wieder richtig feiern können“,  so Lenz, der auch Referent für Feste, Veranstaltungen und Kultur ist. 

Stadtrat Arne Ziessow, auch Vereinsvorständevorsitzender, ergänzte dazu: „Es bleibt jetzt zu hoffen, dass wir nun auch den passenden Festwirt bekommen, der in der Lage ist, ein ordentliches Zelt zur Verfügung zu stellen, um ein solches Fest auszurichten. Wichtig ist uns auch, dass dabei die Gersthofer Vereine, im Besonderen die Musikvereine, in das Kirchweihprogramm einbezogen werden“!

Stadträtin Brigitte Grohmann bezog Stellung zu den Belegungen der Krippen- und Kindergartenplätze: „Es ist erfreulich, dass jedes Kind wieder einen Krippen- oder  Kindergartenplatz bekommt. Im Oktober wurde der Conti am Ballonstartplatz für Krippen und Kindergartenkinder eingeweiht Darüber hinaus wird auf Grund eines Antrages der Freien Wähler, im Frühjahr nächsten Jahres, ein Waldkindergarten bei Batzenhofen mit einer Gruppe eröffnet. Das zeichnet Gersthofen als kinderfreundliche Stadt im Besonderen aus“, so die Referentin für Kindergärten.

Stadtrat Simon Drüssler, auch Referent für Jugendarbeit, äußerte sich zu den Themen Schulneubau- und Erweiterungen: „Es freut mich, dass die Bauprojekte Goethe Schule, Mozart Schule und der Neubau des Jugendzentrums nun Fahrt aufnehmen. Durch den Baubeginn, sowie das Einstellen der nötigen finanziellen Mittel in den Haushalt 2024 haben wir einen wichtigen Schritt getan, um einen positiven Einfluss auf die Bildung und Entwicklung der Kinder und Jugendlichen in Gersthofen zu leisten“.

Die Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler Kreistagsfraktion Melanie Schappin informierte: „Es geht beim Bau des Paul-Klee-Gymnasiums, das von den Freien Wählern Gersthofens gefordert wurde, sehr gut voran. Sie gehe von einem Einzug spätestens im nächsten Sommer aus. „Problematisch seien jedoch die Haushaltsplanungen im Kreistag für die kommenden Jahre. Trotz bereits monatelanger Vorarbeit im Arbeitskreis Haushalt und Finanzen, sei man von einem ausgeglichenen Haushalt noch sehr weit entfernt. Nachdem die zulässige Maximalverschuldung bereits ausgeschöpft werde, sei es schwierig eine Kreisumlageerhöhung für das Jahr 2024 zu vermeiden“, so die Kreis- und Stadträtin Melanie Schappin. 

Als Gast war u.a. der 1. Bürgermeister Michael Wörle anwesend. Michael Wörle teilte mit, dass der Haushalt- und Wirtschaftsplan in nur 4 Sitzungen verabschiedet und nun dem Stadtrat vorgelegt wurde. Wörle nahm auch Stellung zu der geplanten Bahntrasse von Ulm nach Augsburg. „Solange nicht geklärt ist, ob die beiden Bahnhöfe Ulm und Augsburg für eine neue Trassenführung geeignet ist, machen alle weiteren Planungen nur wenig Sinn. Es kann nicht sein, dass, falls die neue Trassenführung realisiert wird, der Nahverkehr im Besonderen im Hauptbahnhof Augsburg, nicht mehr funktioniere. Die Stadt Gersthofen bleibt daher bei ihrem bisherigen Stadtpunkt. Ferner werden wir sehr sorgfältig darauf achten, dass im Falle einer Umsetzung der neuen Streckenführung, die Stadtteile Gersthofens nicht zusätzlich mit Lärm belastet werden.