Zu einer richtungsweisenden Klausur traf sich die Fraktion der Freien Wähler Gersthofen am vergangenen Sonntag. Hierbei standen vor allem zwei Themen im Mittelpunkt der Diskussionen: Die Weiterentwicklung der Innenstadt Gersthofens und die Aufwertung des Nogentparks an der Brucknerstrasse.

Um eine Attraktivitätssteigerung für den Nogentpark zu erreichen, hatten die Freien Wähler bereits im letzten Jahr einen Haushaltsantrag für den Haushalt 2021 eingebracht. Der Antrag wurde auch vom Stadtrat bewilligt und es wurden bereits entsprechende Haushaltsmittel eingestellt. Die Stadtratsmitglieder Brigitte Grohmann und Simon Drüssler hatten Pläne entwickelt, wie sich denn der Nogentpark in Zukunft präsentieren könnte. Vorgabe dabei war die Einbindung der beiden Partnerstädte Gersthofen und Nogent in die Neukonzeption. Unterstrichen werden soll dies unter Anderem durch den Bau einer Boulebahn und eines Klettergerüsts in Form eines Eiffelturms.

Daneben wurden auch Vorschläge diskutiert wie der Bau eines Kneippbeckens, Wasserspiele (Fontänen) für Kinder mit einem Matschspielplatz, einer kleinen Musikbühne mit Überdachung für kleinere Vorführungen, eine Ruheoase für ältere Mitbürger im Bereich der Zwangsarbeiterstelen, viele Sitz- und Liegemöglichkeiten, ein Bienenhaus mit Blumenwiese, ein großes Schachspiel, um nur einige Vorschläge zu nennen. Fraktionsvorsitzender Herbert Lenz bekam den Auftrag nun einen Antrag an die Stadt Gersthofen zu stellen, eine entsprechende Planungsfirma mit der Planung und Gestaltung dieser Vorschläge zu beauftragen, auch um die Kosten für dieses Vorhaben ermitteln zu können. Danach sollte man zeitnah mit der Ausführung beginnen.

Ein weiterer Diskussionspunkt an diesem Klausurtag war die Innenstadtgestaltung mit der Erweiterung des Citycenters, der Bebauung des jetzigen Stadtparks und der Gestaltung der von der Stadt erworbenen Potentialfläche. Einigkeit bestand darüber, dass der Kauf der Potentialfläche absolut richtig war und sich die Kosten dafür mit den möglichen Einnahmen durch den Verkauf des Stadtparks mit Zuführung zu einer Wohnbebauung in etwa decken werden.

Einhellig vertrat man die Meinung, dass der jetzige Stadtpark für eine Wohnbebauung freigegeben werden sollte. Hierzu lagen im letzten Planungsausschuss auch schon entsprechende Planungen vor, wobei man fraktionsintern sich noch nicht ganz einig werden konnte über eine sinnvolle künftige Bebauung des Areals. Einig war man sich in jedem Fall über eine nicht zu massive Bebauung mit begrünten Fronten und Dächern in gelockerter Anordnung. Da der potentielle Käufer des Geländes noch keine abschließende Planung eingereicht hat, über die man diskutieren hätte können, gilt es bis dahin abzuwarten und dann zu entscheiden. Selbst 2. Bürgermeister Reinhold Dempf, der einer Bebauung des Stadtparks zunächst sehr skeptisch gegenüber stand, könnte sich mit unter diesen Vorgaben mit einer Bebauung des Stadtparks anfreunden.

Einigkeit innerhalb der Fraktion bestand auch darüber, dass es durchaus charmant wäre, wenn Gersthofen eine Markthalle hätte, die durchaus in einem geplanten Anbau am Citycenter oder auch an der Potentialfläche eine Heimat finden könnte. Gedacht ist dabei an eine zweigeteilte Markthalle, die zum einen aus festen Läden besteht und zum Anderen aus einer Fläche, die von wechselnden Marktkaufleuten beschickt wird und befahren werden kann. Damit wäre auch der Samstagsmarkt unter Dach und könnte in Verbindung mit einem Marktcafe durchaus auch eine gewisse Aufenthaltsqualität bieten. Die Markthalle könnte man dann sogar als Multifunktionshalle nutzen, in der man wechselnden Ausstellern eine Möglichkeit der Darstellung bietet oder Veranstaltungen anbietet (Rock im Markt). Ein entsprechender Antrag wurde bei der Stadt bereits als Prüfauftrag gestellt. Man war sich auch einig, dass auf dem Dach des Anbaus am Citycenter auch ein Sonnendeck mit entsprechender Bewirtung möglich wäre.

Kein Ergebnis ergab die Diskussion über die künftige Verkehrsführung im Zentrumsbereich. Stadt- und Kreisrätin Melanie Schappin wäre mit einer kleinen Lösung über die Ludwig-Thoma-Strasse durchaus einverstanden, während Stadtrat Arne Ziessow für eine umgreifendere Umfahrung der Innenstadt über die Bruckner- und Thyssenstrasse plädierte. Hier gilt es sich mit Stadt- und Verkehrsplanern ins Benehmen zu setzen um ermitteln zu können, was machbar und nicht machbar ist. Fraktionsvorsitzender Herbert Lenz war äußerst angetan von den Ideen seiner Mitstreiter und brachte das Ergebnis dieser Klausur auf den Punkt: „Ein kleiner Schritt für unsere Fraktion, ein großer Schritt für unsere Stadt“.