Herbert Lenz, Unternehmer und Stadtrat, 50 Jahre Kol-la-Aktiver, davon 25 Jahre als Spielleiter, Unterstützer vieler Gersthofener Vereine, Mitglied in der IHK-Regionalversammlung, Sportmäzen, 1 Sohn, zweifacher Opa und…und..und

Mein Motto frei nach Udo Jürgens: Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an……

Warum bist du bei den Freien Wählern?

Eigentlich war ich ja zunächst Mitglied einer großen Volkspartei, die mir jedoch irgendwann nicht mehr zusagte. Ich suchte deshalb eine freie, unabhängige politische Gruppierung ohne Fraktionszwang, ohne Parteibuch und ohne Ideologie, bei der ich meine Gedanken und Ideen einbringen konnte. Und das waren die Freien Wähler, für die ich 2002 in den Gersthofener Stadtrat einziehen durfte und seitdem die Geschicke dieser Stadt mittragen darf.

Auf welche Erfolge bist du persönlich im Laufe der politischen Karriere besonders stolz

Besonders stolz bin ich darauf, dass wir Freien Wähler vor etwa 10 Jahren den Bau eines zweiten  Einkaufszentrums mit 7.000 qm Einzelhandelsfläche ohne einen einzigen Quadratmeter Wohnraum auf dem unbebauten Grundstück im Herzen Gersthofens verhindern konnten. Wir haben diverse Verstrickungen aufgedeckt, die letztendlich zu einer Ablehnung des Bauvorhabens führten. Hätten wir das nicht erkannt und darüber informiert, hätte Gersthofen ein überdimensioniertes unattraktives Einkaufszentrum bekommen. Das wäre Wahnsinn gewesen. Wir wollten im Zentrum von Gersthofen von je her Wohnbebauung mit einem geringen Gewerbeanteil und hoher Aufenthaltsqualität.

Welche Themen sind Dir wichtig?

Als Politiker sind mir alle Themen sehr wichtig, die sich im Laufe einer Wahlperiode auftun. Und das machen wir im Stadtrat nicht für uns, sondern für unsere Bürger und kommende Generationen.

Ich sehe mich in meiner Person ohnehin als eine Art Mittler zwischen Alt und Jung. Ich vertrete zwar die Position der Älteren mit meinen gewonnenen Erfahrungen und meiner eigenen Wertekultur, kann mich aber, da ich sehr viel mit jungen Leuten zu tun habe, sehr gut auch mit deren Problemen auseinandersetzen.  Für mich ist es sehr wichtig eine Brücke zwischen Altbewährtem und Moderne zu bauen und Wissen zu vermitteln.

Beim Thema Umwelt sind die Freien Wähler schon immer gut aufgestellt gewesen und haben die wichtige Thematik Energie und Umwelt schon lange auf ihrer Agenda. Stadtrat Dr. Markus Brem hat dazu wichtige Impulse gesetzt und intensive Auseinandersetzungen geführt.

Wir brauchen auch dringend ein neues Jugendzentrum, das für eine Kommune wie Gersthofen  angemessen ist. Das Jugendzentrum in seiner heutigen Form ist keine Einrichtung, mit der man vernünftige und erfolgreiche Jugendarbeit leisten kann. Auch die Lage ist absolut indiskutabel.

Der von uns geforderte und zwischenzeitlich errichtete Skatepark war ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Politik, die verbindet. Was siehst du in unserem Wahlslogan

Verbindliche und verbindende Politik ist in der heutigen Gesellschaft leider sehr selten geworden. Meine Philosophie: Die Einbindung der Bürger in kommunale Prozesse unter Berücksichtigung der Interessen unserer Bürger ist eine unserer wichtigsten Aufgaben. – Ein großer Satz, aber leider nicht immer umsetzbar. Aber das ist mein Politikverständnis. Dinge nicht einfach hinnehmen, sondern das Bestmögliche aus den Situationen herausholen und mit logischem  Sachverstand und menschlichem Gespür mit vorhandenen Mitteln die größtmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Damit verbinden wir die Interessen der Bürger mit der Stadt.

Erzähle uns etwas über den Menschen Herbert Lenz

Darüber sollen sich die Menschen selbst ein Urteil bilden. Wenn ich nach meinen Stärken gefragt werde, so kann ich nur antworten: Immer ein offenes Ohr für die Bedürfnisse anderer zu haben, zuhören, nicht wegschauen und jeden mitkommen lassen – das sind nur einige Punkte, die mir wichtig sind. Und wenn ich von einer Sache überzeugt bin, dann weiß ich mich meist diplomatisch und mit dem nötigen Fingerspitzengefühl geschickt und durchdacht durchzusetzen, ohne jemand bewusst zu verletzen. Über meine Schwächen weiß ich wenig. Halt, doch: Ich esse sehr gerne.

Gibt es etwas, was du überhaupt nicht leiden kannst?

Der in unserem Land immer mehr um sich greifende Egoismus und die Rücksichtslosigkeit, die Gewaltbereitschaft und Bösartigkeit einiger Weniger, die mit ihrem Verhalten unser Zusammenleben aber massiv belasten – das kann ich nicht leiden.  Und was mich auch stört: Dummheit. Wenn jemand ohne Nachzudenken, ohne Kenntnisse oder Hintergrundinformationen Dinge ausspricht, die haltlos sind und nur dazu dienen, die Mitmenschen zu verunsichern, das ist Dummheit und ist nicht ziel führend.

Was möchtest du in den nächsten 6 Jahren erreichen?

Ich hoffe, dass wir es im Hinblick auf unsere Nachkommen schaffen, dass unsere Heimatstadt  lebenswert und weiterhin finanziell gesichert bleibt und wir durch intelligenten Flächenverbrauch einen Beitrag für die Umwelt leisten können. Doch dafür sind Kompromisse nötig.

Weitere konkrete Punkte:

Die Realisierung des Juze am nahegelegenen Schulzentrum

Der Bau von Generationenhäusern mit einer Mischung von  Alt und Jung, Reich und Arm, Singles und Großfamilien für eine attraktive Lebensform mit Lebensqualität.

Eine für alle Bürger verträgliche Verkehrslösung in unserer Kernstadt

Die Lösung des Parkplatzproblems am Schwimm- und Sportzentrum

Was ist Dir beim Wirtschaftsstandort Gersthofen als Unternehmer wichtig?

Ich selbst bin seit 1978 selbständig und kenne die Sorgen und Nöte der Wirtschaft. Gerade deshalb müssen wir ein Augenmerk darauf haben, ob und ggf. wie wir künftig unseren Wirtschaftsstandort Gersthofen ausbauen wollen.  Eine weitere Ansiedlung von Transport- und Logistikfirmen zum Beispiel sehe ich als nicht zukunftsfähig, auch im Hinblick auf unsere weiterwachsenden Verkehre.  Für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass vor allem umweltverträgliche Industrie- und Handwerksbetriebe ansässig werden.

Der öffentliche Personen-Nahverkehr in Gersthofen…

… muss für Gersthofens Bürger für einen Minimalbetrag oder sogar kostenlos für Fahrten innerhalb Gersthofens zu bekommen sein. Es muss ein Anreiz entstehen, das Auto stehen zu lassen, um die Innenstadt zu entlasten.

Lesen Sie mehr über die Freien Wähler Politiker Reinhold Dempf, Brigitte Grohmann oder Barbara Lamprecht.